In der evangelischen Kirche gibt es von heute an eine Baustelle der besonderen Art: Mit dem Abbau der bisherigen Orgel wird Platz geschaffen für die neue Orgel. Damit die neue Orgel in der Kirche aufgebaut werden kann, muss die bisherige Orgel weichen. Geplant, hergestellt und komplett aufgebaut wurde die neue Orgel bereits in der Orgelbauwerkstatt in Waltershausen, bevor sie wieder komplett zerlegt und nach Herzogenaurach transportiert wird. Der Beginn der mehrmonatigen Bauphase im Kirchenraum wurde symbolisch durch eine Baustelleneinrichtung mit Hinweisschildern eingeläutet. Die neue Orgel wird in einem Festgottesdienst am 2. Oktober 2022 eingeweiht.

Aus Anlass des Abbaus der bisherigen Orgel stellten Pfarrer Oliver Schürrle, Kantor Dr. Gerald Fink und Sandra Wüstner als Vertreterin des Kirchenvorstands und des Orgelbauvereins musikalische Baustellenschilder in der Kirche auf. Die Baustelleneinrichtung war zugleich der Auftakt für den fachmännischen Abbau der Steinmeyer-Orgel.

„Es ist schon ein bewegender Moment, wenn ein Instrument, auf dem wir Organisten über viele Jahre musiziert haben, jetzt abgebaut wird. Ein bisschen Wehmut schwingt natürlich mit“, sagt Gerald Fink. Gleichzeitig betont er, dass er sich sehr auf die neue Orgel freut. „Mit dem neuen Instrument bekommen wir eine Orgel, die individuell für diesen Kirchraum gebaut worden ist. Nach der Erweiterung unserer Kirche haben wir immer wieder feststellen müssen, dass unsere Orgel für einen kleineren Kirchraum konzipiert wurde und wir ein anderes Instrument benötigen“, ergänzt er weiter.

Aus der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Herzogenaurach heraus hat sich Ende 2016 ein Orgelbauverein gegründet, dessen Ziel die Finanzierung einer neuen Orgel ist. Mit verschiedenen Konzerten, Spendenaktionen und innovativen Konzepten konnten bis heute schon über 100.000 Euro an Spendengeldern eingeworben werden. Aktuell läuft unser Spendenprojekt „Orgel.Klang-Patenschaften“, mittels dem Spender:innen die Patenschaft für einen Ton, einen Akkord oder eine ganze Melodie übernehmen können.

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„Jetzt, wo die neue Orgel fast schon greifbar ist, bekommen wir viel Unterstützung und Spenden. Da aber immer noch Geld notwendig ist, sammeln wir weiter Spenden und möchten auch gerne noch die Herzogenauracher Unternehmen anfragen.“, erläutert Sandra Wüstner.

„Für eine Gemeinde ist es schon eine große Entscheidung, so viel Geld für eine neue Orgel aufzubringen. Aber da Musik in unserer Kirche einen festen Platz hat, passt das zu uns. Ganz besonders freue ich mich, dass wir die Steinmeyer-Orgel an die evangelisch-lutherische LukasGemeinde Bubenreuth verkaufen konnten. Das war für mich eine spannende Erfahrung, schließlich verkauft man eine Orgel nicht wie einen Gebrauchtwagen in der Zeitung“ sagt, Oliver Schürrle.

Der mit dem Abbau der bisherigen Orgel betraute Orgelbauer Dominik Friedrich aus Oberasbach wird sie auch in der Kirche in Bubenreuth einbauen und intonieren. Deshalb kamen auch Pfarrerin Christiane Stahlmann und Christiane Krautwurst vom Kirchenvorstand und Orgelbauverein extra nach Herzogenaurach, um beim Start des Abbaus zugegen zu sein.

Nach kleineren Renovierungsmaßnahmen geht es in Herzogenaurach anschließend mit dem Einbau der neuen Orgel durch die Orgelbaufirma aus Waltershausen weiter. Der Aufbau und vor allem die Intonation, also das Anpassen der Orgel an den Kirchenraum, wird mehrere Monate in Anspruch nehmen. Bis dahin werden die Gottesdienste musikalisch von einem Flügel und mit der Unterstützung der Chor- und Instrumentalgruppen gestaltet. „Kirche ist und bleibt eine Baustelle, insofern freue ich mich auf die Zeit bis zum Oktober. Ich bin gespannt, was uns bis dahin noch alles einfällt“, fügt Oliver Schürrle mit einem Schmunzeln hinzu.

Vorsicht Baustelle: In die evangelische Kirche Herzogenaurach kommen die Orgelbauer
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