Das zu Ende gegangene Jahr brachte uns nach der Hochphase der Pandemie, die Veranstaltungen weitgehend verhindert hat, nun doch im Laufe des Jahres weitgehende Lockerungen und das herausragende Ereignis für uns schlechthin: die festliche Einweihung der Waltershausen-Orgel im Festgottesdienst am Erntedankfest durch Frau Regionalbischöfin Hann von Weyhern.

Nach dem Verkauf der alten Orgel an die Lukas-Gemeinde in Bubenreuth und dem Abbau konnte ab dem 15.06.2022 der Aufbau und die Intonation der neuen Orgel durch die engagierten Mitarbeiter der Firma Orgelbau Waltershausen GmbH erfolgen. Der Orgelbauverein und sein Vorstand haben diesen Prozess dokumentiert und konstruktiv begleitet. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung des Vereins am 01.08.2022 nahmen viele Interessierte die Gelegenheit wahr, aus erster Hand von dem Intonateur und Geschäftsführer Herrn Stephan Krause Details zum Orgelbau im Allgemeinen und insbesondere zu dem neuen Instrument zu erfahren. Sie konnten einen Blick in das Innere der Orgel werfen und sich bereits auch einen ersten klanglichen Eindruck verschaffen. Im Rahmen der Einweihung konnten sich dann zudem die zahlreichen Besucherinnen und Besucher bei Orgelführungen und den Konzerten des Organistenteams davon überzeugen, dass das neue Instrument optisch und akustisch durch seinen Klangreichtum nun einen bedeutenden Akzent im erweiterten Kirchenraum setzt. Auch in der lokalen und regionalen Presse wurde das Ereignis gebührend gewürdigt. Wir werden mit der neuen Orgel sicherlich noch viel Freude haben.

Der Vorstand des Vereins hatte sich bereits 2021 einstimmig dazu entschlossen, zur Orgeleinweihung eine Festschrift herauszugeben. Von vornherein sollte diese kein Anzeigenblättchen, sondern hoch­wertig sein. Es ist uns gelungen, für das Layout die professionelle Unterstützung durch Herrn Wilfried Büttner zu gewinnen. Die Festschrift enthält neben Gruß­worten interessante und lesenswerte Beiträge, u. a. zur Historie der Orgeln in der Evangelischen Kirche, Wissenswertes zu dem neuen Instrument von Herrn Orgelbaumeister Joachim Stade und zur Geschichte unseres Orgelbauvereins. Die Festschrift erschien am Tag der Orgeleinweihung. An dieser Stelle nochmals ein herzlicher Dank an Herrn Büttner für die gelungene hervorragende Arbeit.

Selbstverständlich ist eine derartige und reich bebilderte Festschrift nicht zum Nulltarif zu haben. Mitglieder des Vorstands haben sich daher mittels persönlicher Vorsprache in der Geschäftswelt in Herzogenaurach auf die Suche nach Spenden begeben. Durch diesen Einsatz gelang es, den größten Teil der Kosten zu decken, wenn auch zu spüren war,
dass – wohl als Folge der Pandemie – bei manchen Angesprochenen die Bereitschaft zu spenden, nicht in dem gewünschten Maß vorhanden war.

Auch sonst war der Vorstand weiter um die Einwerbung von Spenden bemüht. Nach Lockerung der Pandemie-Vorschriften konnten auch die beliebten Reihen „OrgelZeit“ und „Klangbad“ durch den Einsatz von Kantor Gerald Fink wieder aufgenommen werden. Hierbei unterstützte uns auch der Flötenkreis im September mit einer szenischen Aufführung des Märchens „Peter und der Wolf“ mit teils selbst gefertigten Handpuppen. Bei all diesen Veranstaltungen war es möglich, wieder eine kleine Bewirtung anzubieten. Im Anschluss an das „Festliche Konzert“ am 3. Advent konnten neben unserer Festschrift auch die selbst gebackenen und weltweit ersten „ORGELinellen“ (Lebkuchen-Orgelpfeifen) angeboten werden, die guten Absatz fanden.

Wir haben uns auch im November wieder an der Spendenwoche „WirWunder“ (früher „better place“) der Sparkasse beteiligt. Mit 34 Spendern und einer Spendensumme von ca. 2.800 Euro haben wir damit den 1. Platz in Herzogenaurach belegt und haben daher auch eine ansehnliche „Aufrundung“ durch die Sparkasse erhalten. Spenden dorthin sind weiterhin möglich, jetzt unter dem Projekt „Unsere neue Orgel“.

Der Verein verfügte im November über ein Vermögen von ca. 136.000 Euro. Auch unter Berück­sich­tigung des Zuschusses der Stadt Herzogenaurach, des Erlöses aus dem Verkauf der alten Orgel und dem Spendentopf der Kirchengemeinde verbleibt noch eine nicht unerhebliche Lücke in der Finanzierung des neuen Instruments. Es wird daher in Zukunft noch einiger Anstrengung bedürfen, diese Lücke zu schließen. Deshalb soll der Verein auch nach dem Orgelneubau noch einige Zeit am Leben gehalten werden. Wir würden uns freuen, wenn wir auch weiterhin auf Ihre Unterstützung bauen dürften. Die Jahresmitgliederversammlung 2023 wird voraussichtlich am 15.02.2023 stattfinden.

Abschließend bedankt sich der Vorstand für die vielfältige finanzielle und ideelle Unterstützung im vergangenen Jahr und wünscht Ihnen ein gutes neues Jahr. Bleiben Sie gesund und unserem Verein verbunden.

Im Namen des gesamten Vorstandes grüßt Sie

Dieter Weidlich
– Schriftführer –

Das Jahr 2022 des Orgelbauvereins im Rückblick
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